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Städtisches Museum im Heiliggeistspital

Spital Frontansicht

Der Spital wurde um 1400 zur Versorgung der Armen in der Stadt gestiftet. Das Gebäude mit seiner repräsentativen Fassade stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Das Museum wurde 1990 eingerichtet und wird vom Geschichtsverein Raum Munderkingen betreut.

In Vorbereitung befinden sich Sonderausstellungen zum Thema Fasnet (Masken, originelle Gruppen).

Von den Römern zu den Alemannen

Bildreihe: Tomas Stephan

Im Mittelpunkt steht ein Hortfund mit zwei Bronzestatuetten des Gottes Merkur, einer Opferschale, einem Kerzenständer und den Beschlägen eines hölzernen Kästchens.

Der aufsehenerregende Fund, der neben der Straße in der „Erblache“, der frühesten Ansiedlung entdeckt wurde, ist ein sprechendes Zeugnis für das Ende der römischen Herrschaft und den Anbruch der Epoche der Alemannen, die in das Land einwanderten, nachdem es die römische Bevölkerung verlassen hatte.

Die Funde aus der Römerzeit stammen aus dem Kastell bei Emerkingen und den dazugehörigen zivilen Dorf.
Sie zeigen die fortschrittliche Zivilisation Roms. Münzen, Gefäße aus Glas und Keramik, die kostbaren bis von Süditalien und Spanien eingeführten „Terra sigillate“ bezeugen das funktionierende Handelswesen im ausgedehnten Römischen Reich mit seinem ausgebauten Straßensystem.

Gebrauchskeramik aus Brennöfen bei Unterwachingen ist Beweis für eine frühe industrielle Produktion.

Die Ausstellung macht den Verlust an Zivilisation in der darauffolgenden Epoche der alemannischen Besiedlung deutlich.
 Die Funde stammen aus dem alemannischen Friedhof südlich der Hausener Straße. Seit 1835 wurden immer wieder Gräber angeschnitten; 1994 wurde erstmals eine Ausgrabung wissenschaftlich begleitet.

Die dabei geborgenen Funde sind inzwischen mit Finanzmitteln der Stadt restauriert. Zusammen mit den früheren Funden gestatten sie ein lebensnahes Bild der damaligen alemannischen Bevölkerung: ihre Sozialstruktur, Beschäftigung, Kleidung mit Schmuck und Waffen. Sie geben auch Aufschluss über Lebenskultur und Krankheiten.

Zwei wohl im Kampf gefallene Männer verschiedenen Alters wurden Arm in Arm begraben – sie sind im Sarg zu sehen.

Aus der Geschichte der Vorderösterreichischen Donaustadt

Bildreihe: Thomas Stephan

Dieser Raum lädt zu einem Gang durch die Geschichte der Stadt ein. Eine Reihe von Dokumenten und Porträts erinnert an ihre österreichische Vergangenheit von 1283 – 1806.

Die sechs Zünfte der Handwerker spielten in der Stadt eine entscheidende Rolle. Ihre Zunfttruhen, Mitgliedsbücher und Ordnungen zeugen von ihrer Bedeutung. Die um 1730 vom Munderkinger Maler Franz Joseph Gerber geschaffenen Labaren mit der Darstellung ihrer Patrone sind Ausdruck ihrer religiösen Bruderung.

Ein besonders kostbares Dokument ist die Zunfttruhe der Schützengesellschaft mit der Darstellung von Mitgliedern in der zeitgenössischen Tracht.

Vier Porträts von den Äbten Konrad Kneer, Ignaz Stein, Paul Schmid und Bernhard Kempter dokumentieren die engen Beziehungen zum Reichsstift Marchtal.

Porträts und Dokumente erinnern an Leben und Werk des bedeutenden Politikers und württembergischen Innenministers Carl Joseph von Schmid. Ein Modell zeigt die 1893 auf seine Initiative geschaffene repräsentative Donaubrücke, die 1945 gesprengt wurde. Sie war die erste Spannbetonbrücke der Welt.

Der Nebenraum mit Biedermeiermöbeln enthält die Werke und Dokumente zum Leben und Werk des Dichters Carl B. Weitzmann, auch das einzig erhaltene Porträt.

Handwerk in Munderkingen

Bildreihe: Thomas Stephan

Ein kleiner Raum dokumentiert die im 19. Jahrhundert bedeutende Herstellung von Bürsten, die neben dem häuslichen Handwerk auch industriell betrieben wurde.

Modelle zeigen die ersten Industriebetriebe der Stadt.
Eine zeitgenössische Darstellung der Stadt mit der Donautal-Eisenbahn ist ein Zeugnis der Gründerzeit, die den Aufschwung von Industrie und Handel ermöglichte.

Ein weiterer Raum zeigt eine Schusterwerkstatt um das Jahr 1930.
 

Sammlung von Puppen, Puppenstuben und Blechspielzeug

Bildreihe: Thomas Stephan

Eine umfangreiche Sammlung von Puppenstuben, Puppen und Blechspielzeug, überlassen von Frau Gaggelmann, bietet einen einfühlsamen Blick in das Leben und die Wohnungen in der „Guten alten Zeit“ um die Jahrhundertwende und der Vorkriegszeit.

Kirche und Frömmigkeit

Bildreihe: Thomas Stephan

Sie ist eingerichtet in der ehemaligen Kapelle des Spitals, in dem ein eigener Kaplan wirkte. Texte zu den Ausstellungsstücken geben Auskunft über die Geschichte der Kirchen und Kapellen in der Stadt, sie beschreiben ihr lebendiges religiöses Leben.

Mittelpunkt der Ausstellung ist die barocke Figur des hl. Dionysius, des Patrons der Stadtkirche, der auf die Zeiten der Missionierung im 8. Jahrhundert zurückgeht. 1382 erwarb das Prämonstratenserkloster Marchtal die Pfarrei und bestimmte fortan das religiöse Leben in der Stadt. Die Gemälde, die die Heiligen des Ordens darstellen, sind Ausdruck dieses geistigen Einflusses.

An das St. Annakloster erinnern Brustkreuze der Nonnen, eine barocke Darstellung des hl. Franz unter dem Kreuz und eine Monstranz mit einem Kreuzpartikel.

Die gotischen Figuren des hl. Ulrich und hl. Nikolaus aus der „Marienkapelle vor dem Obertor“ sind Zeugnisse für die Verehrung beliebter Heiliger.

Die Darstellung von Jesus Christus unterlagen einem Wandel in der Anschauung: sie reichen von der herrscherlichen Gestalt des Mittelalters zum leidenden Christus der Pestzeit, zu den barocken Gemälden, die Jesus im Kerker oder Grab darstellen. Dazu gehören aber auch die liebevoll gestalteten „Fatschenjesulein“.

Kostbare Reliquienbehälter sind Ausdruck barocker Verehrung der Heiligen, die durch ihre Nähe Hilfe und Fürsprache erwarten ließen.

Prächtige Messgewänder sind bedeutende Werke der Textilkunst aus Renaissance, Barock, Biedermeier und des Jugendstils.

Die restaurierten Kirchenfenster von 1908 mit gehaltvollen Glasgemälden im Nazarenerstil sind Zeugnisse der damaligen Kunstrichtung und Religiosität.

Logo Geschichtsverein Munderkingen

Weitere Informationen über das Museum Munderkingen finden Sie unter www.museum-munderkingen.de

Öffnungszeiten:

Sonntag 14.00 bis 17.00 Uhr und nach Vereinbarung
Führungen nach Vereinbarung
 

Eintrittspreise:

Einzelpersonen 3, 00 Euro
ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner, Pensionäre)    2, 00 Euro
Gruppen, ab 6 Personen je 2, 00 Euro
Jugendliche bis 13 Jahre frei
Vereinsmitglieder frei

Adresse & Ansprechpartner:

Städtisches Museum Munderkingen
Schulhof 3
89597 Munderkingen
Tel. 0 73 93 - 28 56
(Herr Dr. Nuber)

www.museum-munderkingen.de

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